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Medienpädagogischer Preis 2024 – das sind die Preisträger!

- MEDIENINFORMATION -

Medienpädagogischer Preis 2024 – das sind die Preisträger!

Dresden, 24.10.2024: Die Sächsische Landesmedienanstalt und das Sächsische Staatsministerium für Kultus haben heute im Dresdner Filmtheater Schauburg die Medienpädagogischen Preise 2024 vergeben. Insgesamt acht Preise und 16.000 Euro an Preisgeldern gingen an Schulen, Vereine und Einzelpersonen in Annaberg-Buchholz, Hoyerswerda, Löbau, Wurzen, Chemnitz, Dresden und Leipzig.

Neben den besten Medienbildungsangeboten und medienpädagogischen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurden zwei Projekte ausgezeichnet, die sich kreativ und kritisch mit den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz im schulischen und außerschulischen Kontext auseinandersetzen.


Die Hälfte der Preise ging in diesem Jahr an sächsische Schulen bzw. an Einrichtungen, die Ihre Bildungsangebote in enger Kooperation mit sächsischen Schulen umgesetzt haben.

Kultusminister Christian Piwarz ist erfreut über die zahlreichen Einsendungen, deren hohe Qualität und spricht allen Ausgezeichneten seinen herzlichen Glückwunsch aus. Besonders beeindruckt haben ihn die Kooperationen, die Schulen zur Umsetzung ihrer Projekte mit verschiedensten regionalen Institutionen pflegen. „Unsere Medienpädagogischen Zentren bieten verlässliche Unterstützung rund um Fragen der Digitalisierung. Sie entwickeln gemeinsam mit Schulen neue Ideen für kreative Projekte, auch zu herausfordernden Themen wie KI. Gerade in praktischen Projekten entwickeln Kinder und Jugendliche wertvolle Kompetenzen für ihre Teilhabe in der Kultur der Digitalität.“ Zur Entwicklung der Kultur der Digitalität werden Schulen durch das Kultusministerium und das Landesamt für Schule und Bildung intensiv begleitet. „Die Auszeichnungen zeigen, wie kreativ und weit manche Schulen hier schon sind. Mein Dank gilt allen Schulen, die tagtäglich wertvolle medienpädagogische Arbeit leisten – und sich damit vielleicht schon im nächsten Jahr über eine Auszeichnung freuen können“, so Christian Piwarz.

 

Katja Röckel, Jurorin und Medienrätin der Sächsischen Landesmedienanstalt, zeigte sich erfreut über die positive Resonanz des diesjährigen Wettbewerbs, bei dem insgesamt 42 medienpädagogische Projekte eingereicht wurden. Besonders hob sie die thematische Bandbreite und die hohe Qualität der Einreichungen hervor. "Im Jahr 2024 konnten wir das Thema Künstliche Intelligenz natürlich nicht außer Acht lassen. Daher haben wir dazu aufgerufen, sich mit den aktuellen Anwendungsmöglichkeiten von generativer KI in der Mediengestaltung sowie in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit auseinanderzusetzen. Dies führte zu einer beeindruckenden Vielfalt an kreativen Projekten – von KI-unterstützten Hörspielen, dem Einsatz von KI im Sprach- und Kunstunterricht bis zu Fortbildungen für Fachkräfte und einem KI-Filmcamp. Allen Projekten lag jedoch die Erkenntnis zugrunde, dass Künstliche Intelligenz nur so gut ist, wie der Mensch, der sie bedient", so Katja Röckel.

Die beiden Preise für die besten Medienbildungsangebote zur kreativen und kritischen Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz gingen an das Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium Wurzen für das Projekt "Ringelnatz K.I. – Kunst K.O.?" sowie an den LÖBAULEBT e.V. für "COAITE – Junges KI-Filmcamp".

Am Wurzener Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium nutzte eine 6. Klasse die Möglichkeiten von Sprach- und Bild-KI für die Visualisierung ausgesuchter Gedichte von Joachim Ringelnatz und verglich die Ergebnisse anschließend mit ihren selbst gemalten Kunstwerken. Besucherinnen und Besucher konnten sich beides anschließend in einer Ausstellung im Ringelnatz-Haus in Wurzen ansehen. Das Filmcamp COAITE testete die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz in der Filmproduktion. Dabei wurde KI einerseits als Werkzeug genutzt, um beim Drehbuchschreiben zu assistieren oder beim Erstellen von Filmsequenzen zu helfen. Aber auch der Inhalt der teilweise dystopisch anmutenden Filme drehte sich um Künstliche Intelligenz und nahm dabei potentielle Gefahren in den Blick.

Den Preis für das beste Medienbildungsangebot mit Kindern erhielt die Schule 5 in Leipzig für ihr "VR-Projekt - Unsere letzten vier Jahre". Bei diesem Projekt programmierten Viertklässler virtuelle Escaperäume, in denen sie die schönsten und witzigsten Erinnerungen an ihre Grundschulzeit festhielten. Die Räume wurden miteinander verknüpft und mit der VR-Brille erlebbar gemacht. Ein weiterer Preis ging an den Leipziger Modell – Lebens- und Bildungsraum e.V. als Träger der Leipziger Modellschule für das kooperative Angebot "Medienboxen für Schulen – Lebensweltnahe Lernmaterialien von Kindern für Kinder", in dem Schüler zwischen 8 und 16 Jahren gemeinsam Bildungsmaterialien in Form von Medienboxen gestalteten. Diese können ab sofort von Lehrerinnen und Lehrern über die Städtischen Bibliotheken in Leipzig für die Unterrichtsgestaltung zu den Themen "Gaming" und "Medienhelden" ausgeliehen werden.

Für das beste Medienbildungsangebot mit Jugendlichen wurde die Gruppe um Kristian Flacke für ihr Gaming-Projekt "neXus Boost" ausgezeichnet, das Spielen und Kochen auf kreative Weise miteinander verbindet. Dabei wurden Rezepte aus Computerspielen nachgekocht und sich beim gemeinsamen Essen über Spielmechanismen und weitere Spielaspekte ausgetauscht. Einen Preis erhielt auch das ZCOM Zuse-Computer-Museum für den dritten Teil ihres dreijährigen Medienprojektes "SMARTICULUM: Informationen – Die Inszenierung der Welt", bei dem sich Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 der Christlichen Schule Johanneum mit der Informationsflut Sozialer Netzwerke in künstlerischer Form auseinandersetzten und dazu eine erlebbare Ausstellung gestalteten. 

Für das beste Medienbildungsangebot mit Erwachsenen wurde der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. ausgezeichnet. Im Projekt "Heymkehr" begab sich die Nachwuchsgruppe des Fritz-Theaters in Chemnitz auf die Spuren des jüdischen Schriftstellers Stefan Heym. Der entstandene Dokumentarfilm regt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und gleichzeitig zur Beschäftigung mit aktuellen politischen Herausforderungen unserer Zeit an. Die letzte Auszeichnung des Tages ging an den Alte Brauerei Annaberg e.V. für seinen "Smartphone-Stammtisch" für Seniorinnen und Senioren.

Die ausführlichen Jurybegründungen finden Sie auf der Webseite der SLM unter Medienpädagogischer Preis 

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024:

1. Aktuelle Herausforderungen der Medienbildung: Künstliche Intelligenz kreativ und kritisch nutzen

"Ringelnatz K.I. – Kunst K.O.?"
Preisträger: Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium Wurzen
Projektleitung: Axel Pohl und Ines Meinhardt
In Kooperation mit: Joachim-Ringelnatz-Verein e.V.

"COAITE – Junges KI-Filmcamp"
Preisträger: LÖBAULEBT e.V.
Projektleitung: Max Hilse und Till Arvid Börner


2. Bestes Medienbildungsangebot mit Kindern

"VR-Projekt - Unsere letzten vier Jahre"
Preisträger: Schule 5 Leipzig
Projektleitung: Hanna König
Unterstützt durch: Daniel Roß und Bastian Bielig
In Kooperation mit: Medienpädagogischem Zentrum (MPZ) Leipzig


"Medienboxen für Schulen – Lebensweltnahe Lernmaterialien von Kindern für Kinder"
Preisträger: Leipziger Modell – Lebens- und Bildungsraum e.V.
Projektleitung: Hannah Bunke-Emden
Unterstützt durch: Kristin Narr und Susan Panzer
In Kooperation mit: Leipziger Modellschule und Leipziger Städtische Bibliotheken 
 

3. Bestes Medienbildungsangebot mit Jugendlichen

"neXus Boost"
Preisträger: Kristian Flacke
Unterstützt durch: Kirsten Wydra und Alex Riedel
In Kooperation mit: Trägerverein AZ Conni e.V. und CrossMediaTour e.V.

"SMARTICULUM: Informationen – Die Inszenierung der Welt"
Preisträger: ZCOM Zuse-Computer-Museum
Projektleitung: Fabian Specht
In Kooperation mit: RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V., Kulturfabrik Hoyerswerda e.V. und Christliche Schule Johanneum


4. Bestes Medienbildungsangebot mit Erwachsenen

"Heymkehr"
Preisträger: Chemnitzer Filmwerkstatt e.V.
Projektleitung: Torsten Neundorf
In Kooperation mit: Aktion C und Fritz-Theater Chemnitz

"Smartphone-Stammtisch"
Preisträger: Jugend- und Kulturzentrum  Alte Brauerei Annaberg e.V.
Projektleitung: Stephanie Hübschmann und Annett Löser
In Kooperation mit: Produktionsschule des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland (CJD) Sachsen